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Schokoladenspiel

Ideen entwickeln und (Mit)Gestaltung
Evaluation und Reflexion
Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten

30 Min. ‐ 1:30 Std.
1 ‐ 100
Interaktives Brettspiel zur Vertiefung der Kenntnisse zu demokratischen Prozessen sowie den Themen Macht und soziale Gerechtigkeit.

Vorbereitung

Nummerierte Zettel von 1 bis 15, Süßigkeiten (Schokobons, Bonbons usw.), eine Tafel Schokolade, Lose mit Zahlen sowie einen Würfel bereitlegen.

Durchführung

  1. Auf dem Boden werden mithilfe der nummerierten Zettel Felder markiert. Auf zwei beliebigen, mit einem Sternchen markierten Feldern befinden sich Süßigkeiten und auf Feld 25 eine Tafel Schokolade.
  2. Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen (in der hier beschriebenen Version: vier) aufgeteilt. Jedes Team wählt eine „Spielfigur“ aus. Dann ziehen sie jeweils ein Los mit einer Nummer (1, 2, 5 oder 8), die die Startposition bestimmt. Die Spielfiguren nehmen die entsprechende Position ein.
  3. Das Team mit der höchsten Zahl würfelt als erstes und bewegt sich auf den markierten Feldern entsprechend der gewürfelten Augenzahl vorwärts. Wer an einem mit einem Sternchen markierten Feld stehen bleibt, erhält etwas Süßes und eine Überraschung.
  4. Was das ist, erfahren die Teilnehmenden erst, wenn das erste Team ein entsprechendes Feld erreicht: Es darf eine Regel aufstellen, die von diesem Moment an für alle gilt.
  5. Das Team, das Feld 25 als Erstes erreicht, gewinnt und erhält die Schokolade.

Auswertung

Anschließend ist es sinnvoll, die Übung mit Fragen zu den eigenen Erfahrungen zusammenzufassen:

  • Warst Du von Deinem Verhalten überrascht? Hast Du Dich verhalten wie immer?
  • Wie hast Du Dich gefühlt, als andere entschieden haben, wie Du Dich verhalten sollst?
  • Welche Regel war für Dich die umstrittenste und warum?

Danach erfolgt der Wechsel auf die Metaebene der Übung:

  • Ist der Entscheidungsprozess in einem demokratischen System immer gerecht?
  • Ist Gerechtigkeit ein relativer Begriff?
  • Inwiefern steht die Chancengleichheit in Zusammenhang mit der Ausgangslage – Herkunft, Ausbildung usw.?

Um noch tiefer zu gehen, können Regeln notiert werden, die die Teilnehmenden ergänzen würden, wenn sie noch einmal spielen könnten, um sie anschließend mit demokratischen Prinzipien zu vergleichen.

Varianten

Bei der Arbeit mit einer kleineren Gruppe ist die Vorbereitung des Spiels die gleiche, aber es gibt keine Einteilung in Kleingruppen. Stattdessen ist jede/-r Teilnehmende zugleich auch Spielfigur und rückt nach dem Würfeln entsprechend vorwärts.

Hinweise

  • Um den Spielverlauf nicht zu beeinflussen, kommentiert die Spielleitung während des Spiels weder die Entscheidungen oder aufgestellten Regeln der Teilnehmenden noch ihr Verhalten.
  • Das „Schokoladenspiel“ ist eine Methode des Demokratietrainings „Betzavta“, das in den späten 1980er Jahren am Adam Institute for Democracy and Peace in Israel entwickelt wurde. Das Wort „betzavta“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „zusammen“. Das Training besteht aus Spielen (game based learning), bei denen es darum geht, partizipative Prozesse zu erleben und die eigene Einstellung und eigene Entscheidungen zu reflektieren. Dank dieses Ansatzes können die Teilnehmenden den oft abstrakten Begriff „Demokratie“ auf alltägliche Situationen beziehen, wie z. B. Meinungsäußerung, Entscheidungsfindung, Mehrheit-Minderheit-Beziehungen oder Konfliktlösung.

Quelle

Deutsch-Polnisches Jugendwerk (Hrsg.): Vielfalt – lass dich inspirieren! 1. Aufl., Potsdam / Warschau 2020, S. 20–21.


Schlagworte

  • Entscheidungsfindung
  • Inklusion
  • Partizipation
  • Problemlösung
  • Wertereflexion
  • Wettbewerb

Ziele

  • Ideen entwickeln und (Mit)Gestaltung
  • Evaluation und Reflexion
  • Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten

Einstellungen

  • Alter: 1 - 99
  • 1 - 100
  • 30 Min. - 1:30 Std.

Meine Gruppe

  • Gruppe kennt sich
  • Materialien
  • Vorbereitung
  • Körperkontakt
  • Sprachkenntnisse