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Der kleine Ball

Ideen entwickeln und (Mit)Gestaltung
Integration der Gruppe
Kennenlernen

30 Min. ‐ 2 Std.
8 ‐ 45
Spielerische Methode zum gemeinsamen Festlegen von Grundsätzen und Gruppenregeln am Anfang einer Begegnung.

Vorbereitung

Tennisball, Tafel (oder Flipchart), Stifte, Zettel, Kugelschreiber und Stoppuhr bereithalten.

Durchführung

Die Gruppe bekommt die Aufgabe, sich einen Ball so zuzuspielen, dass jede/-r ihn nur einmal berührt. Die Teilnehmenden sollen sich merken, wem sie den Ball zuwerfen und von wem sie ihn bekommen haben.

Ist die Aufgabe erledigt, d. h. ist der Ball wieder bei der ersten Person angekommen, schlage vor, die Aufgabe in leicht veränderter Form zu wiederholen: Der Ball soll in derselben Reihenfolge zugespielt werden, aber in möglichst kurzer Zeit. Die Gruppe entscheidet selbst, wie sie das Ziel erreichen will. Stoppe die Zeit und schreibe das Ergebnis auf die Tafel (oder Flipchart).

Du kannst die Gruppe dazu motivieren, in weiteren Runden ein besseres Ergebnis zu erzielen. Schlage jedoch keine Lösungen hierfür vor und mische Dich nicht darin ein, welche Strategie die Gruppe wählt (z. B. Aufstellen der Teilnehmenden im Kreis in der Reihenfolge, wie sie den Ball erhalten haben, Aufstellen in einer Reihe). Hauptsache, die wichtigste Regel wird eingehalten: Jede/-r soll den Ball entsprechend der ursprünglichen Reihenfolge genau einmal berühren.

Auswertung

Dann besprich den Verlauf mit den Teilnehmenden im Plenum.

Beispielfragen:

  • Wie ist die Aufgabe abgelaufen?
  • Was hat dabei geholfen, das Ziel zu erreichen?
  • Was hat gestört?
  • Wie hat jede/-r Einzelne von Euch das alles empfunden?
  • Was braucht Ihr von den anderen (auch von den Betreuenden), um Euch hier wohl zu fühlen, effektiv zusammenzuarbeiten und Euch über die Teilnahme an der Begegnung zu freuen?
  • Welche Regeln können hierbei behilflich sein?

Gib den Teilnehmenden einen Moment zum Nachdenken und um ihre Überlegungen aufzuschreiben. Sammle dann bei einer gemeinsamen Diskussion im Anschluss Vorschläge für Regeln. Alternativ kannst Du die Teilnehmenden in Dreiergruppen einteilen, die ihre Vorschläge miteinander besprechen und anschließend einen auswählen, den sie im Plenum vorstellen. Lass die Teilnehmenden darüber diskutieren, um sicherzustellen, dass alle die Vorschläge auf die gleiche Art verstehen. Es ist wichtig, dass die schriftlich festgehaltenen Regeln gemeinsam erarbeitet werden und alle ihnen zustimmen. Je mehr Regeln die Jugendlichen selbstständig festlegen und aushandeln, desto größer ist die Chance, dass sie diese einhalten.

Hinweise

Plane ausreichend Zeit zum Diskutieren ein und frage nach, ob alle die jeweilige Regel auf die gleiche Weise verstehen. Formuliere die Regeln positiv und nicht als Befehl, am besten in der ersten Person Singular (statt „Wir unterbrechen uns nicht“ – „Ich höre zu, wenn jemand spricht“). Weise darauf hin, dass die Regeln für die Zusammenarbeit nicht in Stein gemeißelt sind, dass die Gruppe auf sie zurückkommen und sie neu verhandeln kann. Wichtig ist, dass sie von allen akzeptiert werden und alle in der Lage sind, sie einzuhalten.

Beispiele für Gruppenregeln:

  1. Um festzulegen, wie in der Gruppe kommuniziert wird:
  • Ich höre zu, wenn jemand spricht.
  • Ich spreche nur in meinem eigenen Namen.
  • Ich warte bei meiner Reaktion erst die Übersetzung für den anderen Teil der Gruppe ab.

2. Um das Lösen von Konflikten zu ermöglichen:

  • Ich spreche offen an, was mich stört.
  • Ich spreche andere direkt an, nicht über sie/ ihn.

3. Um das Zusammensein innerhalb der Gruppe zu regeln:

  • Für die Dauer der inhaltlichen Programmpunkte schalte ich mein Telefon aus.
  • Rauchen darf nur, wer über 18 ist.
  • Geraucht werden darf nur an bestimmten Orten, um anderen nicht zu schaden.
  • Ich halte die Nachtruhe ein und lasse andere schlafen.
    … dafür organisieren wir eine Nachtwanderung, ein Lagerfeuer oder eine Unternehmung, die die gesamte Nacht dauert (z. B. eine Jamsession oder eine Filmnacht).
  • Mit Rücksicht auf das in Polen geltende Recht (Alkohol erst ab 18 Jahren) trinke ich keinen Alkohol, da es in der Gruppe Minderjährige gibt.
    … dafür organisieren wir, dass wir abends in die Stadt gehen oder eine Veranstaltung besuchen, wo die Volljährigen (und die Deutschen über 16 Jahre), wenn sie möchten, ein Bier trinken können.

Die Erarbeitung eines Regelwerks mit der Gruppe muss darin münden, dass Konsequenzen für das Nicht-Einhalten von Regeln vereinbart werden (wobei es nicht darum geht, Strafen festzulegen): Trägt die gesamte Gruppe die Konsequenzen oder nur diejenigen, die gegen die Regeln verstoßen haben? Wer sorgt dafür, dass die Regeln eingehalten werden: Du als Betreuende/-r oder die Gruppe, die auf diejenige/ denjenigen einwirkt, die/ der gegen eine Regel verstoßen hat?

Quelle

Huminiak, Anna / Wieczorkowska, Ewa: Ich weiß, was ich will: Gemeinsame Ziele und Regeln der Begegnung formulieren. In: DPJW-Starterpaket. Grundlegende Informationen und Methoden für Organisatorinnen und Organisatoren deutsch-polnischer Jugendbegegnungen. Heft 3: Flatrate: Umsetzung einzelner Etappen der Jugendbegegnung. Herausgegeben vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Potsdam / Warschau 2019, 1. Aufl., S. 19–21.


Schlagworte

  • Ideen entwickeln
  • Integration der Gruppe
  • Regeln
  • Vor der Begegnung

Ziele

  • Ideen entwickeln und (Mit)Gestaltung
  • Integration der Gruppe
  • Kennenlernen

Einstellungen

  • Alter: 6 - 99
  • 8 - 45
  • 30 Min. - 2 Std.

Meine Gruppe

  • Gruppe kennt sich
  • Materialien
  • Vorbereitung
  • Körperkontakt