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Evaluation und Reflexion
Integration der Gruppe
Interkulturelles Lernen
Kennenlernen

30 Min. ‐ 1 Std.
5 ‐ 99
Moderiertes Gespräch über geografische und kulturelle Zugehörigkeit als Anregung zum Nachdenken über Stereotype, Vorurteile und die Grenzen von Toleranz.

Vorbereitung

Malerkrepp, zwei DIN-A4-Blätter mit den Aufschriften „Ja, ich stimme zu“ und „Nein, ich stimme nicht zu“ vorbereiten.

Durchführung

1. Teile den Raum mit dem Klebeband in zwei Hälften. Lege auf eine Seite das Blatt mit der Aufschrift „Ja, ich stimme zu“ und auf die andere Seite das Blatt mit „Nein, ich stimme nicht zu“.

2. Die Teilnehmenden stehen in der Mitte. Lies dann nacheinander einzelne Aussagen vor (nutze beispielsweise die weiter unten genannten Vorschläge). Die Teilnehmenden stellen sich bei jeder Frage – je nach eigener Meinung – auf die eine oder andere Seite. Wenn sich jemand nicht entscheiden kann, stellt sie/ er sich direkt auf die Linie zwischen beiden Feldern.

3. Nach jeder Aussage liest Du Hilfsfragen vor (nutze beispielsweise die weiter unten genannten Vorschläge), um eine Diskussion anzuregen. Bei der Übung müssen unbedingt die Begriffe Stereotype und Vorurteile erläutert werden.

Beispielaussagen und -hilfsfragen:

Ich lebe jetzt an einem anderen Ort, als der, an dem ich geboren wurde.

  • Wo bist du geboren?
  • Warum lebst du jetzt an einem anderen Ort?


Ich könnte mir vorstellen, irgendwann in ein anderes Land auszuwandern.

  • Warum verlassen Menschen ihre Heimat und wandern aus?
  • Ist es einfach, eine neue Heimat zu finden?
  • Welche Probleme können an dem neuen, unbekannten Ort auftreten?


Wenn ich im Ausland bin, fühle ich mich fremd.

  • Warum fühlst du dich im Ausland fremd?
  • Wovon hängt das ab, ob man sich in einem anderen Land wohlfühlt?


Ich bin offen und tolerant gegenüber anderen Kulturen.

  • Woran machst du das fest?
  • Was bedeutet für dich Offenheit und Toleranz in diesem Kontext?


Ich habe keine Vorurteile oder Stereotype.

  • In welchen Situationen sind Menschen in der Lage, Stereotype vollständig loszuwerden?
  • Erinnerst Du Dich an eine Situation, in der Du von Stereotypen geleitet wurdest?
  • Wann können Stereotype zu Diskriminierung werden?
  • Auf wen beziehen sich Stereotype? Nur auf Nationalitäten (z. B. die/ der „typische“ Polin/ Pole, Französin/ Franzose, Japaner/-in), oder können sie sich auch auf andere Gruppen beziehen (Frauen, Homosexuelle, Flüchtlinge/ Geflüchtete, Katholikinnen und Katholiken usw.)


(Beispielhaft ist hier das Thema Migration genannt, weil es eine interessante Diskussion ermöglicht. Migration bedeutet Wechsel des Aufenthaltsortes und dies betrifft viele Menschen. Von der Stadt aufs Land ziehen, Wohnortwechsel fürs Studium, ein Job der Eltern im Ausland, Schulwechsel aufgrund eines Umzugs, Freiwilligendienst im Ausland usw. – die meisten Teilnehmenden mussten sich schon einmal an einen neuen Ort und eine neue Umgebung gewöhnen oder müssen dies wahrscheinlich in Zukunft tun. Unter solchen Umständen ist es leicht, in Stereotypen zu denken oder „Opfer“ des Mechanismus der Stereotypisierung zu werden.)

Varianten

Alternativ wird der Raum in vier Teile geteilt. In dem Fall solltest Du die Antworten detaillierter vorbereiten. Für die Aussage „Ich könnte mir vorstellen, in ein anderes Land zu ziehen“ könntest Du folgende Antworten vorschlagen: „Ja, unabhängig vom Zielland”, „Ja, aber nur innerhalb Europas”, „Ja, aber nur mit meiner Familie oder guten Freunden”, „Ich möchte niemals meinen Wohnort verlassen”.

Hinweise

  • Je nach Ziel, das Du mit den Jugendlichen erreichen möchtest, kannst Du die Übung entweder anwenden, um die Teilnehmenden zu Beginn des Vorbereitungstreffens kennenzulernen, sie als Einführung in ein neues Thema nutzen oder das Treffen damit abschließend zusammenzufassen.
  • Bereite an das Alter der Teilnehmenden angepasste Aussagen in Bezug auf den Umgang mit kultureller Vielfalt und eigener Identität (5–10 Aussagen) sowie Hilfsfragen für die Diskussion vor.

Quelle

Krasowska, Natalia / Huminiak, Anna / Frassek, Dorota: Wer sind wir und wie denken wir über andere? In: DPJW-Starterpaket. Grundlegende Informationen und Methoden für Organisatorinnen und Organisatoren deutsch-polnischer Jugendbegegnungen. Heft 2: Gruppen-Konfiguration: mononationale Vorbereitungstreffen der Jugendlichen. Herausgegeben vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Potsdam / Warschau 2019, 1. Aufl., S. 16–18.


Schlagworte

  • Integration der Gruppe
  • Interkulturelles Lernen
  • Meinung äußern
  • Vielfalt
  • Vor der Begegnung
  • Wertereflexion

Ziele

  • Evaluation und Reflexion
  • Integration der Gruppe
  • Interkulturelles Lernen
  • Kennenlernen

Einstellungen

  • Alter: 12 - 99
  • 5 - 99
  • 30 Min. - 1 Std.

Meine Gruppe

  • Gruppe kennt sich
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  • Bewegung