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Grenzen überwinden

Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten
Interkulturelles Lernen

2 Std. ‐ 4 Std.
18 ‐ 99
Übung zu den Themen Flucht und Migration.

Vorbereitung

Laptop, Beamer, eine abwischbare Weltkarte, Filzstifte, Flipchart, Wissenstest über Flucht sowie Einwanderungsformular in einer Fremdsprache (z. B. bit.ly/2XmeRt0) vorbereiten.

Durchführung

1. Die Teilnehmenden werden in deutsch-polnische Kleingruppen von sechs bis acht Personen aufgeteilt.

2. Nach einer kurzen Einführung beantworten die Teilnehmenden einen Wissenstest, der aus einigen Fragen zum Thema Flucht besteht, und fassen ihn anschließend zusammen.

Beispielfragen:

  • Wie viele Flüchtlinge und Geflüchtete gab es weltweit im Jahr 20XX?
  • Aus welchem Land kommen die meisten Flüchtlinge und Geflüchteten in Europa?
  • Was sind Wirtschaftsmigranten?
  • Welche Länder der EU haben die meisten Flüchtlinge und Geflüchteten aufgenommen?

3. Der nächste Schritt ist ein Brainstorming zum Thema: Wie erfahren wir etwas über Flüchtlinge und Geflüchtete? Alle Antworten werden ohne Kommentar auf der Tafel notiert. Auf dieser Grundlage bewerten die Teilnehmer/-innen, welche Quellen am zuverlässigsten sind und warum.

4. Anschließend erhält jede Gruppe eine abwischbare Weltkarte und versucht, einen Weg für syrische Flüchtlinge nach Deutschland, Polen oder in ein anderes europäisches Land zu zeichnen. Wie lange müssen sie reisen? Die Teilnehmer/-innen überlegen sich individuell, welche drei Dinge sie immer dabei haben, wenn sie das Haus verlassen. Sie schreiben sie auf ein Blatt, um dann gemeinsam zu vergleichen, welche Punkte auf den Listen am häufigsten erscheinen.

5. Jede Gruppe erhält ein Einwanderungsformular und wird gebeten, es auszufüllen. Wichtig ist, dass das Formular in einer Fremdsprache verfasst ist. Die Teilnehmer/-innen nehmen dafür einen Online-Translator auf ihrem Smartphone zu Hilfe. In dieser Phase der Übung wird mit dem Mythos gebrochen, dass Flüchtlinge hauptsächlich reiche Leute sind, weil jede/-r von ihnen ein Smartphone hat. Die Teilnehmenden erkennen, dass Smartphones eine unverzichtbare Hilfe sind: Sie sind Dolmetscher, Navigationssystem, sie ermöglichen den Kontakt zur Familie, sie enthalten Erinnerungen an die Heimat und das verlassene Haus. Zur Bestätigung dieser These wird ein Video präsentiert: bit.ly/2E20dB3.

6. Auf Basis der vorangegangenen Elemente der Übung versuchen die Jugendlichen die Frage zu beantworten, wodurch sich Flüchtlinge und Geflüchtete von anderen Migranten unterscheiden. Die Teilnehmer/-innen sollen sich vorstellen, dass sie eine Familie sind, die in einem vom Krieg zerrissenen Land lebt, in dem ein weiteres Leben im Moment unmöglich zu sein scheint. Sie haben nicht viel Geld und die Flucht kostet 8000 Euro pro Person, sodass sie sich entscheiden müssen, welches Familienmitglied sie auf die Suche nach einem besseren Leben schicken. (Die meisten wählen einen Vater oder den ältesten Bruder – das macht deutlich, warum die meisten Flüchtlinge Männer sind).

7. Eine Vorstellung der Begriffsdefinition „Flüchtling“ nach den Genfer Konventionen fasst die Übung zusammen.

Hinweise

Die Methode stammt aus dem Bildungsangebot des Europäischen Solidarność-Zentrums (Europejskie Centrum Solidarności) in Danzig.

Quelle

Deutsch-Polnisches Jugendwerk (Hrsg.): Vielfalt – lass dich inspirieren! 1. Aufl., Potsdam / Warschau 2020, S. 52–53.


Schlagworte

  • Interkulturelles Lernen
  • Vielfalt
  • Wertereflexion

Ziele

  • Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten
  • Interkulturelles Lernen

Einstellungen

  • Alter: 14 - 99
  • 18 - 99
  • 2 Std. - 4 Std.

Meine Gruppe

  • Gruppe kennt sich
  • Materialien
  • Vorbereitung
  • Körperkontakt
  • Sprachkenntnisse
  • Bewegung